lt 110 gt 6 Die Bodenseeregion auf dem Weg in die Zukunft Zusätzlich zu diesen oftmals teilregionalen Aktivitäten bestehen in allen Bereichen jedoch auch konkrete Handlungsbedarfe für die gesamte Bodenseeregion die durch entsprechende Institutionen aufgegriffen werden müssen Hier sind die zentralen politischen Institutionen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit vor allem die Internationale Bodenseekonferenz der Regierungschefs IBK gefordert entsprechend initiativ zu werden um eine zukunftsfähige Entwicklung der Bodenseeregion zu ermöglichen Diese Handlungsfelder die nach Einschätzung zahlreicher regionale Entscheidungsträger für die Zukunft der Bodenseeregion von zentraler Bedeutung sind sind aber nicht neu Bereits vor über 25 Jahren wurden im damaligen Impulsprogramm für die Bodenseeregion identische Handlungsfelder aufgeführt Verbesserung der Verkehrsanbindung Kooperationen in Wirtschaft und Wissenschaft Raumentwicklung und Standortmarketing vgl Leuenberger et al 1992 In der Zwischenzeit hat sich die Welt jedoch grundlegend verändert Der technologische Fortschritt die globale Entwicklung oder gesellschaftliche Veränderungen wie der Wertewandel sind nur einige Punkte die hierfür verantwortlich waren In der Folge haben sich auch der Wettbewerb der Standorte und die Anforderungen um in diesem Wettbewerb zu bestehen grundlegend verändert Gleichwohl sind aus Sicht der regionalen Entscheidungsträger immer noch die gleichen Handlungsfelder wie vor 25 Jahren relevant Woran kann dies liegen Grundsätzlich sind hier zwei unterschiedliche Begründungen denkbar zum einen die Annahme dass sich in diesen Handlungsfeldern in den vergangenen 25 Jahren weniger bzw gar nichts geändert hat und die damals großen Probleme auch heute noch virulent sind Hier ist denkbar dass zwar aktiv Problemlösung betrieben wurde die entsprechenden Anforderungen jedoch in der gleichen Zeit mitgewachsen sind So erfolgte beispielsweise in den letzten zwei Jahrzehn ten der Aufbau der Internationalen Bodensee Hochschule IBH Trotz zahlreicher Initiativen und Projekte dieses bodenseeweiten Hochschul Verbundes wurde von den regionalen Stakeholdern auch in dieser Studie ein zunehmender Bedarf an zusätzlichen Aktivitäten und Strukturen für die Vernetzung von Hochschulen in der Region und für den grenzüberschreitenden Wissenstransfer festgestellt Zum anderen ist es möglich dass die regionalen Entscheidungsträger nur begrenzt in der Lage sind die mittelfristigen Herausforderungen zu antizipieren da sie stark im Hier und Jetzt verhaf tet sind Das heißt dass die gleichen Punkte die heute und in den vergangenen Jahren diskutiert wurden von den Befragten auch in die Zukunft übertragen wurden In der Praxis dürften im Projekt Bodensee 2030 beide Beweggründe eine Rolle bei der Auswahl dieser klassischen Handlungsfelder gespielt haben So bestehen tatsächlich viele der Probleme die bereits 1992 identifiziert wurden auch heute noch und nur in einzelnen Teilbereichen konnten wirkliche Ver besserungen erreicht werden Die begrenzten Erfolge hinsichtlich der verbesserten Anbindung der Bodenseeregion im Schienenverkehr sind hierfür symptomatisch bislang wurden hier auf keiner der Zulaufstrecken an den Bodensee grundlegende Verbesserungen vorgenommen Weder die Hochrheinstrecke noch die Gäubahn die Südbahn oder die Linie Lindau München wurden spürbar ertüchtigt Entsprechende Absichtserklärungen liegen hier inzwischen teilweise vor müssen aber noch endgültig umgesetzt werden

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