lt 12 gt Strategie noch auf die Spitze getrieben und die Zukunftsvorausschau zum Staatsmonopol erklärt So hatte nur noch der Kaiser das Recht die Zukunft zu kennen Inoffizielle Wahrsager waren verboten und wurden streng verfolgt vgl Jischa 2006 Der Blick in die Zukunft ist noch heute politisch brisant So gibt es noch immer bekannte Zukunftsforscher die mit ihren Voraus sagen in der Lage sind erheblichen Einfluss auf die Politik zu nehmen auch wenn diese eher selten zutreffend sind vgl Tetlock Gardner 2016 Anforderungen an die Zukunftsforschung Die Zukunftsforschung hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt Verantwortlich dafür sind verbesserte Prognosemodelle die technologische Entwicklung im Bereich der Digi talisierung und damit einhergehend die massiv gestiegene Menge an verfügbaren Daten und Informationen Exemplarisch kann hierfür die Wettervorhersage genannt werden deren Prog nosemodelle und vor allem Vorhersagegenauigkeit sich in den letzten Jahren massiv verbessert haben So ist z B Meteo Schweiz der Schweizer Wetterdienst in seinem Leistungsauftrag dazu verpflichtet für seine mittelfristige Wettervorhersage 3 Tage eine Genauigkeit von 75 5 zu erzielen und dies für die gesamte Schweiz und über das gesamte Jahr Auch in anderen Bereichen z B bei der Bevölkerungsvorausberechnung kann eine deutliche Steigerung der Prognosequalität beobachtet werden Diese Beispiele zeigen dass es heute ein breites Methoden und Instrumentenset gibt mit dem grundsätzlich eine fundierte und wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Zukunftsforschung betrieben werden kann Doch die zunehmend fundierte Auseinandersetzung mit der Zukunft zeigte zugleich auch die Grenzen der Vorhersagen auf Die Anerkennung einer gewissen Unvor hersehbarkeit der Zukunft hat auch unter Zukunftsforschern zu einer gewissen Bescheidenheit und damit zu einem Abflauen wissenschaftlicher Diskussionen über die Zukunft geführt Die öffentlichen Diskussionen über die Zukunft werden heute sehr stark von kommerziellen Trendforschern geprägt deren Arbeitsweise sich grundlegend von denen wissenschaftlicher Zukunftsforscher unterscheidet Holger Rust 2006 nennt in einer ausführlichen kritischen Auseinandersetzung mit der kommerziellen Trendforschung folgende Hauptunterschiede gegenüber der wissenschaftlichen Zukunftsforschung Wissenschaftliche Zukunftsforscher setzen sich kritisch mit Befunden auseinander die auf klaren Fragestellungen aufbauen mit nachvollziehbaren Methoden erarbeitet worden und in eindeutigen unmissverständlichen Begriffen benannt sind Rust 2006 Die von ihm als boulevardesk bezeichnete Trendforschung nutzt seiner Ansicht nach bestehende Transformations und Kommunikationsdefizite der klas sischen Zukunftsforschung und wirbt mit einer speziellen Art von Wissenschaftlichkeit die sie mit eigens erfundenen Methoden schmückt Wie Rust ausführt handelt es sich dabei vor allem um rein intuitive Betrachtungen des jeweiligen Trendforschers die dieser oder diese aufgrund der eigenen Erfahrungen ableitet Eine wissenschaftlichen Maßstäben angemessene Diskussion dieser Methoden oder der daraus abgeleiteten Trends findet nicht oder nur innerhalb der eige nen Community statt 2 Der Blick in die Zukunft wie soll das gehen

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