lt 26 gt 3 Die Regio Bodensee 2 Die Nachkriegsphase Treiber der Entwicklung war das gesellschaftliche Bedürfnis eines Austausches mit den Nachbarn als Beitrag zur Völkerverständigung 3 Die Umweltphase Treiber der Entwicklung war die Notwendigkeit der feststellbaren Übernutzung des Bodensees entgegenzuwirken 4 Die Regionalisierungsphase Treiber der Entwicklung war der Versuch auf kommunaler Ebene eine Gegenbewegung zu den zentralistischen Bestrebungen der staatlichen Ebene zu initiieren 5 Die Europäisierungsphase Treiber der Entwicklung waren die zunehmende politische Integration Europas und das politische Nein der Schweiz zum Europäischen Wirtschafts raum EWR wodurch als eine Art Gegenreaktion in den Ostschweizer Kantonen die grenz überschreitenden Kooperationsbemühungen massiv ausgebaut wurden 6 Die Fördermittel Phase Treiber der Entwicklung war und ist die Bereitstellung von Finanz mitteln mit denen in Europa Anreize für grenzüberschreitende Kooperationsprojekte gesetzt werden Diese geschichtliche Auflistung zeigt deutlich dass in der Regio Bodensee grenzüberschreitende Institutionen keine neuartige Entwicklung sind Auf einer grundsätzlichen Ebene können dabei zwei unterschiedliche Beweggründe grenzüberschreitender Kooperation identifiziert werden Auf der einen Seite ist ihr Entstehen oft eine Reaktion auf die Nutzung eines Allmendegutes wie in diesem Fall des Bodensees bzw ein Ansatz um die negativen Effekte einer möglichen Über nutzung dieses Gutes zu verhindern Auf der anderen Seite kann festgestellt werden dass externe Impulse und Anreize wie z B das EWR Nein oder das INTERREG Förderprogramm ebenfalls Reaktionen regionaler Akteure hervorrufen verstärkt über politische Grenzen hinweg zu koope rieren Eine systematische Analyse der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Bodenseeregion führt zu einer ganzen Reihe interessanter Erkenntnisse Erstaunlich ist schon allein die absolute Anzahl von Institutionen in denen über die Grenzen hinweg zusammengearbeitet wird Waren es im Jahr 1991 als zuletzt eine vergleichbare Analyse durchgeführt wurde rund 100 Institutionen konnten im Jahre 2015 über 600 derartige Institutionen identifiziert werden Es gibt heute kaum noch ein Themenfeld in dem nicht grenzüberschreitend zusammengearbeitet wird Vom Bodenseekirchentag über die Vereinigung der Bodenseekapitäne und dem Bodenseeparlamen tariertreffen bis hin zur Internationalen Bodensee Konferenz der Regierungschefs Der Begriff der grenzüberschreitenden Institutionen umfasst dabei alle Formen der grenzüberschreitenden Kooperation die wiederkehrend stattfinden und bestimmten formellen oder informellen Regeln folgen vgl Scherer 2012 Betrachtet man nun die Bereiche in denen in der Bodenseeregion grenzüberschreitend zusam mengearbeitet wird so zeigt sich sehr deutlich dass diese Kooperationen stärker als in anderen Regionen funktional problemorientiert sind Weit über die Hälfte aller Institutionen befasst sich mit der Lösung von konkreten Problemen bzw mit der Bearbeitung konkreter Themenstellungen z B im Tourismus oder im Gewässerschutz Daneben existieren noch zahlreiche Institutionen

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