lt 59 gt 5 Zukunftsperspektiven für die Bodenseeregion Raumentwicklung Raumentwicklung Bodensee 2030 Synthese aus Sicht der Wissenschaft Wie sieht die Raum und Siedlungsstruktur der Bodenseeregion im Jahr 2030 aus Vor dem Hintergrund der Einschätzungen der regionalen Experten wie sie in den vorangegangenen Abschnitten dargestellt wurden lassen sich zwei alternative Bilder einer zukünftigen Raum entwicklung skizzieren Ein Zukunftsbild Großstadt Bodensee Business as Ususal auf der einen Seite und das Bild einer Vierländer Metropole Produktive Stadt der Gärten und Seen auf der anderen Seite Dreh und Angelpunkt für diese beiden Bilder ist die Frage inwieweit die Herausforderungen für die Raumentwicklung konstruktiv und nachhaltig in effektiven Maß nahmen in Angriff genommen werden Im Bild Großstadt Bodensee werden die gegenwärtig dominanten Trendentwicklungen in die nahe Zukunft projiziert ohne dass dabei grundlegend gegengesteuert wird Der Raumanspruch von Bevölkerung und Industrie wächst stetig weiter an und Maßnahmen werden in diesem laissez faire Szenario erst ergriffen wenn der Handlungsdruck sehr groß wird und es für effektive Schritte der Gegensteuerung bereits zu spät ist So verstärkt sich das durchgehende Siedlungsband rund um den See und reicht bis in andere Metropolitanräume Dem See selbst wird Zugang abgeschnitten Verbindungen zu Grünräumen verbaut Klare urbane Zentren beste hen dann nur noch im Namen Vielmehr ist der Raum durch mehrere mittelgroße Städte geprägt die in ihren Teilräumen zwar oberzentrale Funktionen übernehmen jedoch in Nutzungsangebot und Dynamik verdünnt und schwächer werden Innerhalb des Siedlungsbandes nehmen die Agglomerations probleme zu die steigende Individualverkehrsentwicklung führt zu einer Über lastung des Infrastrukturangebots und damit verbundenem Zeitverlust hohem Energieverbrauch sowie lokal erhöhten Lärm und Luftschadstoffemissionen Die Automobilabhängigkeit in der Region nimmt zu die grenzüberschreitenden Straßenverbindungen werden nicht im notwendigen Maße ausgebaut und auch die entsprechenden ÖPNV Verbindungen werden vernachlässigt Dagegen verliert der ländliche Raum außerhalb des Siedlungsbandes in einer solchen Großstadt Bodensee weiterhin an Bevölkerung und es wird immer schwieriger in diesen Räumen die ent sprechenden Basisinfrastrukturangebote bereitzustellen Die wertvollen Land wirt schafts und Naturräume geraten immer mehr unter Druck und werden in ihrer Funktionsfähigkeit einge schränkt Die Bodenseeregion wird in diesem Zukunftsbild immer mehr zersiedelt und langfristig gesehen nicht mehr die verschiedenen Nutzungsansprüche an den Raum erfüllen Im Zukunftsbild Vierländer Metropole Produktive Stadt der Gärten und Seen hingegen wird die Entwicklung der Region strategisch und vorausschauend gesteuert Auch dieses Zukunftsbild geht von der Annahme aus dass das starke Wachstum von Bevölkerung und Wirtschaft weiterhin anhält Dank einer stärkeren Steuerung der Siedlungsentwicklung einer qualitativ veränderten Nachfrage und einer höheren Siedlungsqualität ist diese Entwicklung aber mit einem weniger expansiven oder gar relativ schrumpfenden Flächenbedarf verbunden Der Bodenseeraum wird in diesem Zukunftsbild durch mittelgroße Städte und kleinere Siedlungen differenziert Klare gut gestaltete und dynamische Zentren bilden sich aus die von ebenso klaren Natur und Land wirt schaftsräumen leben Die Planer und Entwickler der Siedlungsnetzwerke respektieren Geschichte und Kultur sowie Land wirt schafts und Naturraum Wälder Wiesen Feuchtgebiete

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