lt 78 gt 5 Zukunftsperspektiven für die Bodenseeregion Arbeitsmarkt In dieser zunehmenden Konkurenz mit den großstädischen Arbeitsmärkten kämpft die Bodensee region mit zusätzlichen Hindernissen Sie ist über sieben Kantone zwei deutsche Bundesländer ein österreichisches Bundesland und das Fürstentum Liechtenstein verteilt Zuweilen sind die adminis trativen Hürden zwischen Bundesländern oder Kantonen noch höher als zwischen den vier Staaten Es gibt weltweit keine weitere Region in der die Waren und Personenströme so sehr vernetzt und die staatlichen Zuständigkeiten und Verwaltungsstrukturen gleichzeitig so sehr zersplittert sind Verschärft wird diese Zersplitterung durch eine erstaunlich schlecht ausgebaute und unzureichend aufeinander abgestimmte Infrastruktur sowohl in Luft Schiene Straße und auf dem Wasser Aber die Region hat auch Stärken die sie ins Feld führen kann um die Qualität ihrer Arbeits märkte zu halten vielleicht sogar auszubauen Die kulturelle Vielfalt rund um den Bodensee erzeugt ein inhärentes Verständnis für Andersartigkeit begünstigt Toleranz und stärkt die eigene Identität Ein hohes Maß an sozialem Vertrauen und heiler Welt begünstigt Innovationskraft und senkt die Transaktionskosten Tief verwurzelte Traditionen in solide Aus und Weiterbildung gekoppelt mit vielen zwar relativ kleinen aber überaus erfolgreichen Universitäten machen die Bodenseeregion auch zu einer Bildungs und Technologieregion ersten Ranges In einer so diversen Situation wird es nicht gelingen eine gemeinsame allgemein gültige Stra tegie für alle zu entwerfen um die Spitzenposition der Region zu halten und auszubauen Aber wenn die meisten Akteure sich der Herausforderungen bewusst sind werden sich in evolutionä ren reflexiven Prozessen die richtigen Lösungen von alleine ergeben Ein kleiner Exkurs Innovationskompetenz und Wertschöpfung Um die zukünftigen Herausforderungen der Arbeitsmärkte rund um den Bodensee evaluieren zu können wurde im Projekt Bodensee 2030 eine eigene Analyse über den aktuellen Grad an Innovationskompetenz und Wertschöpfungskraft der zur Zeit aktiven Arbeitskräfte in einzelnen Regionen erstellt Die Methodik für diese Analyse wurde an der Zeppelin Universität im Rah men eines Forschungsprojekts der Europäischen Union entwickelt und für diese Studie an die Bodenseeregion angepasst Die Grundannahme dieser Analyse ist dass die Möglichkeiten der Arbeitsmärkte in der Bodenseeregion in Zukunft eine möglichst hohe Beschäftigungsquote mit attraktiven Löhnen bieten zu können in besonderem Maße von der Innovations und Wertschöp fungskraft der Arbeitskräfte abhängt Einige Anmerkungen zum methodischen Hintergrund dieser Analyse Innovationskompetenzen sind in erster Linie von Problemlösung geprägt oder vom Auflösen von Komplexität Insofern kann verkürzt behauptet werden je mehr eine Tätigkeit durch das Lösen von Problemen und Bewältigung von Komplexität geprägt wird desto innovativer ist diese Tätigkeit Und je innovativer eine Tätigkeit ist desto höher ist auf Dauer ihre Wertschöpfung vgl Ederer u a 2016 Ederer u a 2014 Ederer u a 2012 Für die Analyse der Innovationskompetenz von Arbeitskräften in einer Region wurden die folgen den Schritte unternommen

Vorschau Unsere aktuellen GEFAKO-Flaschenpost Angebote Seite 78
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.